Brudermeister Josef Maaßen

> Retter der Bruderschaft <

( Brudermeister von1923 bis ca. 1935 

der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Königshoven 1496 e.V. )

 

Schon kurz vor dem 1. Weltkrieg schien die Schützenbruderschaft auseinander zu brechen.

Mit Beginn des 1. Weltkrieg  ( 1914 ) fand kein Schützenfest mehr statt. Erst ab 1920 erlaubten die Besatzer ein kleines Schützenfest. Die Schützenbruderschaft lag aber noch am Boden, so war es vor etwa 80 Jahre für die Bruderschaft ein Glücksfall, in Josef Maaßen einen Brudermeister zu besitzen, der das entscheidende Engagement und die notwendige Ausstrahlung besaß. Geboren  wurde er am 19. April 1889 in Königshoven.

Im ersten Weltkrieg wurde er im Jahre 1914 bei der Schlacht von Langenmark ( Belgien ) verwundet. Ihm wurde daraufhin das Eiserne Kreuz, als besondere Auszeichnung verliehen.

Aus einem streng religiösen Elternhaus kommend, hatte der Glaube für ihn einen zentralen Stellenwert in seinem Leben. Der Kaufmann, der als Viehhändler sein Geld mit dem An- und Verkauf von Schweinen verdiente, ließ es sich nicht nehmen, wann immer möglich , täglich die Messe zu besuchen. Da für ihn die Kirche und Bruderschaft zusammengehörten, war es eine logische Konsequenz, sich dort in die Verantwortung nehmen zu lassen, als Mitglied des Kirchenvorstandes und ab 1923 an als Brudermeister.   

Er wusste genau, dass ein Verein eine finanzielle gesunde Basis besitzen muss. Er schaffte zur damaligen Zeit den Grundstock für eine finanzielle Absicherung der Bruderschaft. Er erwarb 4 Morgen Land und einen Schützenplatz. Ein eigenes Festzelt zählte auch zum Eigentum der Bruderschaft. 1939 wurde das Zelt von der Wehrmacht beschlagnahmt . Es kam am Westwall wieder zum zweckfremden Einsatz.  Von dem so früh erworbenen finanziellen Rückhalt profitiert unsere Schützenbruderschaft glücklicherweise heute noch. 

Am 27.02.1928 wurde die Erzbruderschaft des hl. Sebastianus im Rheinland gegründet.. Es erfolgte eine Rückbesinnung auf die alten Werte  - „ Glaube ! Sitte ! Heimat ! – Aus alter Wurzel neue Kraft ! - , wurde also das allgemein gültig, was die Königshovener bereits vier Jahre zuvor in ihrer Satzung festgelegt hatten.   

1932 pilgerte Josef Maaßen mit Wilhelm Granderath und einigen Bedburger Schützenbrüder nach Rom, wo Papst Pius XI. sie zu einer Audienz empfing.

Im Jahre 1933 heiratete er Susanna Schnitzler. Er wurde stolzer Vater von drei  Söhnen und vier Töchtern. Sein ältester Sohn starb 1944 im Alter von nur 10 Jahren.

Dieser überzeugte Christ, politisch dem Zentrum zugehörend, beugte sich nicht dem Druck der Nationalsozialisten. So war es die logische Konsequenz, dass er Mitte der 30er Jahre das Amt des Brudermeisters abgeben musste. Das Amt des Brudermeisters wurde von nun an bis 1939 von einem „ Vereinsführer “ geleitet.

Während dem 2. Weltkrieg ( 1939 bis 1945 ) ruhte das komplette Schützenwesen.

Bereits 1946 fand auf Peter und Paul wieder ein kleines Schützenfest statt. Dem ersten Vorstand nach dem 2. Weltkrieg gehörte wieder Brudermeister Josef Maaßen an. Er wurde  zudem Ortsbürgermeister von Königshoven und war für die Entnazifizierung zuständig. 

Am 31. Mai 1948 starb Josef Maaßen im alter von nur 59 Jahren.

Er hinterließ eine Frau und sechs Kinder. Der jüngste Sohn war noch kein Jahr alt. 

Auch seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass es der Schützenbruderschaft heute noch so gut geht. 

( Quelle : Zeitzeugen, Buch : St. Sebastianus – Schützenbruderschaft Königshoven 1496-1996, Aufgezeichnet von Georg Jobs )

   

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